Bei der Auswahl der EnPIs sollte bedacht werden, dass sie im Zuge der Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu einem bestimmten Zeitpunkt mit der energetischen Ausgangsbasis verglichen werden. Das heißt, dass Kennzahlen gewählt werden sollten, auf welche man auch später noch zugreifen kann. Das können jeglichen Variablen, welche Teil der energiebezogenen Leistung sind, wie zum Beispiel die Grundlast (als einfachste Kennzahl), Produktionszahlen, Belegung, Fläche, Materialeinsatz, Kosten jeder Art, das Wetter und etliche weitere Faktoren. Die Energieleistungskennzahlen können sehr individuell sein und es sind ihnen quasi keine Grenzen gesetzt, solange diese eine vergleichbare Aussage zu EnB schaffen.
Im Wesentlichen unterscheidet man zwischen folgenden Hauptarten von Energieleistungskennzahlen:
- durch einen Zähler gemessener, absoluter Energiewert, also der Verbrauch eines Unternehmens, Standorts, Filiale etc.;
Beispiele: Energieverbrauch (kWh) für einen Produktionsprozess, Dieselverbrauch (l) der LKW
- die Relation von Messwerten, beispielsweise zur Errechnung des Wirkungsgrads und der Energieeffizienz;
Beispiele: Energieverbrauch (kWh) zur Anzahl produzierter Stücke, kWh pro Quadratmeter Grundfläche
- statistisches Modell: der Zusammenhang zwischen dem Energieverbrauch und mehreren, unternehmensabhängigen Variablen;
Beispiele: Energiebezogene Leistung einer Anlage mit mehreren Produktarten, energiebezogene Leistung eines Standorts bei variablem Wetter
- technisches Modell: die Analyse der energiebezogenen Leistung basierend auf sich verändernden Variablen
Beispiel: Prognose des Energieverbrauchs einer Kühleinheit unter Berücksichtigung relevanter Variablen und auf Basis von Vergangenheitswerten
Der Bezugs- und der Berichtszeitraums dürfen nicht zu kurz ausfallen, da das Unternehmen ansonsten Gefahr läuft, zu wenig valide Daten gesammelt zu haben, worauf die energetische Ausgangsbasis und die Energieleistungskennzahlen angewendet werden können. Um dieser Gefahr aus dem Weg zu gehen, betragen diese Zeiträume meist 12 Monate, um besonders saisonale Unterschiede zu berücksichtigen. Da die Verbesserung fortlaufend sein soll (bzw. muss), reihen sich die Zeiträume nahtlos aneinander und das (softwarebasierte) Energiemanagementsystem und die implementierte Messtechnik werden fester Bestandteil der Organisation.