Hintergrund der DIN EN 50003

Bekanntermaßen beschäftigt sich die DIN EN ISO 50001 mit der Einführung und dem Fortbestand eines Energiemanagementsystems. Also unter anderem der konstanten Optimierung der energiebezogenen Leistung einer Organisation. Für eine Erst- oder Re-Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 sind Unternehmen verpflichtet, diese kontinuierlichen Verbesserungen über interne Audits nachzuweisen. Die Anforderungen an das Unternehmen, welches ein solches Energiemanagementsystem implementieren will, sind somit in der ISO 50001 klar geregelt.

Allgemeiner Inhalt

Die ISO 50003 richtet sich jedoch an die Stellen, welche die Zertifizierungen (Erst- oder Re-) und Auditierungen von Energiemanagementsystem durchführen. Sie besagt, dass entsprechende Auditierungsstellen die Verbesserung der energiebezogenen Leistung zu überprüfen haben. Ohne diese Autorisierung kann ein Zertifikat nicht erteilt werden. Durch die Regelungen der ISO 50003 kommen nur indirekt weiteren Anforderungen an das zu zertifizierende Unternehmen hinzu. Die steigende Bedeutung des Nachweises einer kontinuierlichen Verbesserung setzt eine umfangreichere und zuverlässige Dateninfrastruktur voraus, welche jedoch konstante Optimierung sicherstellt. Ansonsten richtet sich die ausschließlich an die Zertifizierungsstellen und soll gewährleisten, dass eine standardisierte, nachvollziehbare und wiederverwendbare Dokumentation über die Zertifizierung nach DIN EN ISO 50001 erstellt wird. Fehlen die erforderlichen Nachweise zur Verbesserung der energiebezogenen Leistung, kann eine (Re)Zertifizierung nicht erteilt werden. Im Wesentlichen beinhaltet die ISO 50003 also:
- Die Anforderungen und Kompetenzen der Auditoren
- Die Berechnung der Auditzeiten und des Auditwaufwandes
- Den Vorgang der Bewertung der Verbesserung von energiebezogener Leistung
- Die Bewertung der Energiedatenerfassung
- Der Prozess der Nachweisführung

Der Auditierungsprozess

Die DIN EN ISO 50003 legt den Fokus auf einen standardisierten und effektiven Auditierungsprozess, der in mehrere Phasen unterteilt ist:

1. Planung und Vorbereitung: In dieser Phase werden die Ziele des Audits festgelegt, der Umfang definiert und relevante Dokumentationen geprüft. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um sicherzustellen, dass alle relevanten Bereiche des Energiemanagementsystems abgedeckt sind.

2. Durchführung des Audits: Auditoren bewerten die Konformität des EMS mit den Anforderungen der DIN EN ISO 50003. Dies umfasst die Überprüfung von Dokumentationen, die Beobachtung von Prozessen und die Befragung von Mitarbeitern. Der Schwerpunkt liegt auf der Identifizierung von Stärken und Schwächen des Systems sowie auf möglichen Verbesserungsmaßnahmen.

3. Berichterstattung und Feedback: Nach Abschluss des Audits erstellen die Auditoren einen detaillierten Bericht, der die Audit-Ergebnisse zusammenfasst, einschließlich festgestellter Nichtkonformitäten und Empfehlungen zur Verbesserung. Dieser Bericht dient als Grundlage für die weitere Optimierung des EMS.

4. Folgeaktivitäten: Unternehmen sind angehalten, die im Auditbericht identifizierten Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Ein Follow-up-Audit kann geplant werden, um die Umsetzung und Wirksamkeit der Maßnahmen zu bewerten.

Kompetenzanforderungen an Auditoren

Ein weiterer zentraler Aspekt der DIN EN ISO 50003 sind die erhöhten Kompetenzanforderungen an Auditoren. Diese Anforderungen gewährleisten, dass Auditoren über das notwendige Wissen und die Fähigkeiten verfügen, um Energiemanagementsysteme effektiv zu bewerten:

1. Fachwissen: Auditoren müssen ein tiefes Verständnis von Energiemanagementsystemen und den spezifischen Anforderungen der DIN EN ISO 50003 haben. Dies umfasst Kenntnisse in Energieeffizienz, Energieperformance-Indikatoren und relevanten rechtlichen Bestimmungen.

2. Audit-Kompetenzen: Neben Fachwissen müssen Auditoren über ausgeprägte Audit-Fähigkeiten verfügen. Dazu gehören die Fähigkeit zur effektiven Planung und Durchführung von Audits, die objektive Bewertung von Beweisen und die kompetente Berichterstattung.

3. Kommunikative Fähigkeiten: Auditoren müssen in der Lage sein, klar und effektiv zu kommunizieren, um Audit-Ergebnisse verständlich zu vermitteln und konstruktives Feedback zu geben. Dies beinhaltet auch die Fähigkeit, mit verschiedenen Stakeholdern innerhalb eines Unternehmens zu interagieren.

Durch die Erfüllung dieser Anforderungen trägt die DIN EN ISO 50003 maßgeblich dazu bei, die Qualität und Effektivität von Energiemanagementsystem-Audits zu steigern, was Unternehmen dabei unterstützt, ihre Energieeffizienzziele zu erreichen und kontinuierliche Verbesserungen in ihrem Energiemanagement zu realisieren.